Die Türkei will auf einem kleinen Abschnitt ihre Grenze zu Syrien abriegeln. Die Regierung in Ankara sprach von einer zweieinhalb Kilometer langen "Sicherheitsmauer" in der südlichen Provinz Hatay. Sie werde mit Stacheldraht versehen und mit Überwachungskameras ausgestattet, erklärte Zoll- und Handelsminister Yazici im Fernsehen.
Damit wolle man Versuche verhindern, von Syrien aus in die Türkei einzudringen. Am 11. Februar hatte es an einem Grenzposten in der Provinz einen Anschlag mit 17 Toten und 30 Verletzten gegeben. Die Türkei machte das Assad-Regime dafür verantwortlich. Ankara unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Aufständischen. Die Türkei hat auch etwa 400.000 Flüchtlinge aufgenommen.
Oxfam warnt vor Lockerung des Waffenembargos
Unterdessen warnt die Hilfsorganisation Oxfam davor, das Waffenembargo gegen Syrien zu lockern. Eine Sprecherin erklärte in London, die Lieferung von Rüstungsgütern in das Bürgerkriegsland könnte verheerende Folgen haben. Wenn die EU-Außenminister in der kommende Woche berieten, dann müssten sie das Embargo daher noch verschärfen.
Frankreich und Großbritannien dringen darauf, die Aufständischen in Syrien besser auszurüsten. Das syrische Regime wird von Russland und dem Iran mit Waffen beliefert.
Russland: Syrische Führung nimmt an Friedenskonferenz teil
Die syrische Führung nimmt nach Angaben aus Russland an der geplanten internationalen Friedenskonferenz in Genf teil. Das Regime in Damaskus habe Moskau seine "prinzipielle Bereitschaft" übermittelt, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch am Freitag in Moskau. Es blieb unklar, ob Machthaber Baschar al-Assad an dem für Anfang Juni geplanten Treffen teilnehmen soll.
Lukaschewitsch betonte, es sei noch unmöglich, einen Termin zu nennen. Er forderte die syrische Opposition auf, eine Delegation zusammenzustellen, ohne Bedingungen zu stellen. Großbritannien hatte zuletzt eine Teilnahme Assads als nicht akzeptabel bezeichnet.
belga/afp/dradio/dpa/jp