Die überwiegend aus Tunesien stammenden Immigranten stürmten am Mmorgen die Gitter am Eingang des heillos überfüllten Auffangzentrums und zogen zum Rathaus der Stadt. Unter dem Beifall von Inselbewohnern forderten sie dort, in Lager in Apulien auf dem Festland gebracht zu werden. Sie befürchten, von Lampedusa aus direkt abgeschoben zu werden. Gegen Mittag kehrten die Demonstranten, nachdem sie sich zunächst geweigert hatten, in das Zentrum zurück. Die Polizei beobachtete den Protestzug und hielt sich zurück.
Das Innenministerium korrigierte erste Medienberichte, wonach praktisch alle 1300 Einwanderer aus dem Zentrum bei den Protesten mitgemacht hätten. 650 hätten das Lager verlassen, wurde mitgeteilt. Es sei keine «Flucht» gewesen, denn es gebe keine Anwesenheitspflicht in der Anlage. Deshalb habe die Polizei nicht eingegriffen.
dpa/pma