Eine führende Politikerin der zweitstärksten pakistanischen Oppositionspartei PTI ist in der Hafenstadt Karachi erschossen worden. Drei Bewaffnete hätten Zahra Shahid Hussain, Vizepräsidentin der PTI in der Provinz Sindh, am späten Samstagabend vor ihrem Haus niedergeschossen, erklärte die Polizei am Sonntag. Cricket-Legende Imran Khan, der die PTI (Bewegung für Gerechtigkeit) führt, beschuldigte die Regionalpartei MQM der Tat. Diese wies die Vorwürfe zurück.
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen begann am Sonntag die Nachwahl in 43 Wahllokalen Karachis, der größten Stadt des Landes. Die erneute Abstimmung war wegen des Verdachts auf Manipulation und verspäteter Öffnung der Wahllokale nötig geworden. Khans PTI unterstellte der in Karachi dominierenden MQM Betrug. Die MQM wiederum rief zum Boykott der teilweisen Wahl auf, da sie eine vollständige Neuwahl verlangt hatte.
Bei der Wahl am Samstag vor einer Woche ist die Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premierminister Nawaz Sharif als klarer Sieger hervorgegangen. Die bisher regierende Volkspartei PPP erhielt die zweitmeisten Sitze im Parlament, dahinter folgte die PTI. Im Wahlkampf waren bei Anschlägen auf Kundgebungen und Parteimitglieder mehr als 120 Menschen getötet worden. Am Wahltag starben 28 Menschen. Die radikalislamischen Taliban erklärten sich für die meisten Angriffe verantwortlich.
dpa/mh - Bild: Asif Hassan (afp)