Den regierenden Islamisten in Ägypten entgleitet zusehends die Kontrolle. In der Nacht zum Samstag starb ein koptischer Christ in der Hafenstadt Alexandria, nachdem ein persönlicher Streit zwischen zwei jungen Männern in eine Massenschlägerei zwischen Christen und Muslimen ausgeartet war. Nach Angaben lokaler Medien wurden zwei mutmaßliche Aufrührer festgenommen.
In Kairo kam es am Rande einer Demonstration gegen Präsident Mohammed Mursi zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und gewaltbereiten Jugendlichen. Tausende hatten am Freitagabend auf dem Tahrir-Platz in Kairo den Rücktritt des Präsidenten gefordert.
Ein Angehöriger des Sicherheitsapparates deutete unterdessen an, die Verhandlungen über die Freilassung von sieben Soldaten und Polizisten hätten zu keinem Ergebnis geführt, da die Entführer unrealistische Forderungen gestellt hätten.
Die sieben Männer waren Mitte der Woche auf der Sinai-Halbinsel von einer Bande verschleppt worden, der sowohl militante Islamisten als auch Angehörige von Häftlingen angehören sollen. Sie fordert die Freilassung mehrerer Gefangener. "Mit ihren überzogenen Forderungen treiben sie uns in eine Konfrontation", hieß es von Behördenseite.
dpa/jp - Bild: Khaled Desouki (afp)