US-Generalstabschef Martin Dempsey hat russische Waffenlieferungen an das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad scharf kritisiert. Die Entscheidung Moskaus, Anti-Schiffs-Raketen nach Syrien zu liefern, werde das Leiden in dem Bürgerkriegsland verlängern, sagte Dempsey am Freitag vor Journalisten im Pentagon bei Washington. "Geringstenfalls handelt es sich um eine unglückliche Entscheidung, die das Regime ermutigen und das Leiden verlängern wird", so Dempsey. "Sie kommt zur Unzeit und ist sehr bedauerlich."
Medienberichten zufolge verfügen die russischen Anti-Schiffs-Raketen über ein hoch entwickeltes Leitsystem. Damit könnten sie auch gegen die Durchsetzung einer möglichen Flugverbotszone oder Seeblockade gegen Syrien eingesetzt werden, berichtete die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter.
"Was mir wirklich Sorgen macht, ist, dass Assad nun feststellen wird, dass er irgendwie sicherer ist, seit er diese (Waffen-)Systeme hat, und damit anfälliger wird für Fehleinschätzungen", sagte Dempsey. Die USA hätten aber nicht die Möglichkeit gehabt, die Lieferungen der Waffen zu verhindern.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat einen Beschluss des UNO-Sicherheitsrates zur Voraussetzung für eine Flugverbotszone in Syrien gemacht. Er sagte nach einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama in Washington, eine bilaterale Absprache zwischen der Türkei und den Vereinigten Staaten reiche nicht aus.
dpa/jp - Bild: Mark Wilson/Getty Images (afp)