Die internationale Staatengemeinschaft hat dem westafrikanischen Mali Hilfen in Milliardenhöhe zugesagt. EU-Entwicklungskommissar Piebalgs erklärte zum Abschluss einer Geberkonferenz in Brüssel, man habe das Ziel von zwei Milliarden Euro übertroffen und biete dem Land Hilfen von drei Milliarden Euro an.
Belgien wird 31,5 Millionen Euro frei machen, bestätigte das Kabinett des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit Jean Pascale Labille. Die Hälfte soll noch dieses Jahr nach Mali fließen, die andere Hälfte im kommenden Jahr. Die Staatskasse wird allerdings nicht zusätzlich belastet, die Mittel stammen aus dem Haushalt für die Entwicklungszusammenarbeit.
Die Gelder sollen dazu dienen, staatliche Institutionen zu stärken, die Wirtschaft zu fördern und den Gesundheits- und Bildungsbereich zu stärken, damit sich die Lebensverhältnisse in Mali stabilisieren.
Die Regierung in Bamako versprach im Gegenzug umfangreiche politische Reformen, freie Wahlen und die Einhaltung von Menschenrechten. Man wolle einen Zwölf-Punkte-Plan umsetzen, wie der malische Finanzminister Tiéna Coulibaly erklärte: "Punkt eins: Frieden. Punkt zwei: Die humanitären Bedürfnisse erfüllen, wir müssen unserer leidenden Bevölkerung beistehen. Punkt drei auf der Prioritätenliste ist die Organisation von freien, transparenten und glaubwürdigen Wahlen."
Zur Geberkonferenz waren Vertreter von über 100 Staaten angereist, darunter auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius. Frankreich hatte im Januar französische Truppen nach Mali geschickt, um eine Machtübernahme durch Islamisten zu verhindern und die Kontrolle des malischen Nordens durch die Extremisten zu beenden. Dort dauern die Kämpfe gegen islamistische Rebellen derzeit noch an.
dpa/belga/jp/sh/sd - Foto: Georges Gobet (afp)