Der neue italienische Regierungschef Enrico Letta hat am Montag sein Vier-Punkte-Programm für die ersten 100 Tage seiner Amtszeit vorgestellt. In diesem Zeitraum will die Regierung mehr Arbeitsplätze für Jugendliche schaffen, eine Lösung für die umstrittene Grundsteuer (Imu) finden, Steuererleichterungen ermöglichen und das politische System des Landes reformieren. Letta präsentierte das Programm am Montag im toskanischen Sarteano, wohin er sich mit seinem Kabinett für einen Tag in ein Kloster zurückgezogen hatte. Die 21 neuen Minister sollten sich dort besser kennenlernen.
Letta forderte von den Kabinettsmitgliedern der PdL-Partei (Volk der Freiheit) Silvio Berlusconis Aufrichtigkeit und Loyalität. Einige von ihnen hatten am Samstag an einer Demonstration für den Ex-Regierungschef teilgenommen, was Minister aus Lettas Demokratischer Partei (PD) scharf kritisiert hatten.
Letta kündigte zudem an, eine Experten-Kommission einsetzen zu wollen, die Ideen für Reformen entwickeln soll. Auch die Opposition solle bei den Reformen mit einbezogen werden. Letta führt in Italien seit etwas mehr als zwei Wochen eine große Koalition aus PD, PdL und der kleinen Zentrumspartei des Ex-Ministerpräsidenten Mario Monti.
dpa/sd - Bild: Alberto Pizzoli (afp)