Trotz "starker Beweise" für einen Chemiewaffeneinsatz syrischer Regierungstruppen gegen die Aufständischen setzt US-Außenminister John Kerry auf eine diplomatische Lösung. Wenn sich alle Seiten verantwortungsbewusst und verständigungsbereit zeigten, sei eine friedliche Beendigung des blutigen Bürgerkriegs möglich, sagte Kerry am Freitag in einem vom Internetkonzern Google, dem Sender NBC und dem US-Außenministerium veranstalteten Online-Chat.
"Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Assad-Regime in diesem Kampf die fürchterliche Wahl getroffen hat und bereit war, 70.000 bis 100.000 seiner eigenen Landsleute zu töten", erklärte der Minister. Das Assad-Regime habe "Giftgas eingesetzt, wofür es, wie wir glauben, starke Beweise gibt". Es habe Menschen mit Scud-Raketen und Artillerie getötet.
"Doch wenn der politische Wille stark ist und geteilt wird und die Menschen zu einem vernünftigen Kompromiss bereit sind, gibt es einen Weg für eine friedliche Lösung in Syrien", sagte Kerry. Dieser Prozess werde allerdings "sehr, sehr schwierig" sein. Erneut unterstrich er, dass eine Lösung nur ohne den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad möglich sei.
Russland und die USA hatten sich Anfang der Woche auf die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Beendigung des blutigen Bürgerkriegs in Syrien verständigt. Zu der Konferenz in Genf sollen noch in diesem Monat alle an dem Konflikt beteiligten Gruppen aus Syrien kommen.
dpa/rkr - Bild: Saul Loeb (afp)