Ägyptens islamistischer Staatschef Mohammed Mursi hat nach massiver Kritik an der Regierung neun Minister ausgetauscht. Angesichts der schlechten Wirtschaftsdaten wurden am Dienstag die Minister für Investitionen, Planung, Öl, Finanzen und Landwirtschaft ausgewechselt. Der Regierung gehören jetzt zehn Mitglieder der Muslimbruderschaft an. Die Islamistenbewegung hatte Mursi 2012 als Kandidat für das Präsidentenamt nominiert.
Ministerpräsident Hischam Kandil, der von ägyptischen Kommentatoren oft als "Langweiler" beschrieben wird, bleibt im Amt. Neuer Finanzminister ist Fajjad Ibrahim.
Die Opposition zeigte sich enttäuscht von der Kabinettsumbildung. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Amre Mussa sagte, durch die Ernennung weiterer Islamisten werde die "Übernahme des Staates durch die Muslimbruderschaft" weiter vorangetrieben. Ägypten brauche in der aktuellen Phase aber eher eine Regierung der nationalen Einheit. Die sogenannten Revolutionsgruppen hatten die Entlassung von Innenminister Mohammed Ibrahim gefordert, nachdem mehrere Aktivisten bei Demonstrationen verschleppt und gefoltert worden waren.
dpa/est - Archivbild: Khaled Desouki (afp)