Die französische Polizei hat in einer Gemeinschaftsoperation mit den spanischen Sicherheitskräften sechs mutmaßliche Mitglieder der baskischen Terror-Organisation ETA festgenommen. Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz bezeichnete die Polizeiaktion in drei verschiedenen Orten Frankreichs als einen schweren Schlag für die ETA.
"Damit wurde der Kern des logistischen Apparats der ETA zerschlagen", sagte der Minister am Dienstag in Madrid. Die Festgenommenen - fünf Männer und eine Frau - seien in der ETA für Waffenverstecke, für die Fälschung von Dokumenten und für die Beschaffung gestohlener Autos zuständig gewesen.
Einer von ihnen gehöre zu den größten Sprengstoffexperten der Organisation. Nach Angaben des Madrider Innenministeriums wurden jeweils zwei Verdächtige in Blois südwestlich von Paris, in Brive-la-Gallarde östlich von Bordeaux und in Montpellier im Süden Frankreichs gefasst.
Die ETA hatte im Oktober 2011 einen definitiven Gewaltverzicht erklärt und seither keine Terroranschläge mehr verübt. Der spanische Minister erklärte, der Gewaltverzicht sei nicht ausreichend. Die Organisation müsse auch ihre Waffen abgeben und sich auflösen. Die ETA kämpft seit mehr als fünf Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat im Baskenland. Bei ETA-Anschlägen waren mehr als 800 Menschen getötet worden.
dpa/est - ho/afp