Bei den Hungersnöten 2010 bis 2012 sind nach UN-Angaben im ostafrikanischen Somalia etwa 258.000 Menschen gestorben. Fast die Hälfte der Opfer seien Kinder unter fünf Jahren gewesen, sagte der UN-Nothilfe-Koordinator für Somalia, Philippe Lazzarini, am Donnerstag in Nairobi.
Die Zahl der Toten sei mehr als doppelt so hoch wie ursprünglich geschätzt. "Wir hätten schon vor der Erklärung einer Hungersnot am 20. Juli 2011 mehr tun sollen", meinte Lazzarini selbstkritisch. Er bezog sich bei den Zahlen auf einen gemeinsamen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) und der US-finanzierten Organisation Famine Early Warning Systems Network.
Somalia leidet seit vielen Jahren unter Dürren und einem blutigen Bürgerkrieg. Bei der Hungersnot 1992 waren etwa 220.000 Menschen ums Leben gekommen. "Hungersnöte sind keine Naturphänomene, sondern Folgen von katastrophalem Scheitern der Politik", betonte der Direktor der Hilfsorganisation Oxfam in Kenia, Senait Gebregziabher, in Nairobi.
dpa/okr - Archivbild: Abdi Hajji Hussein (afp)