Im venezolanischen Parlament sind während einer Sitzung mehrere Oppositionsabgeordnete geschlagen und verletzt worden. Filmaufnahmen zeigen tumultartige Szenen in der Nationalversammlung in Caracas, bei denen am Dienstag (Ortszeit) nach Angaben der Opposition sieben ihrer Fraktionsmitglieder von sozialistischen Abgeordneten geschlagen wurden.
Der Oppositionsabgeordnete Julio Borges erlitt ein heftiges Hämatom unter dem linken Auge und blutete. Die Attacke entzündete sich nach Oppositionsprotesten gegen Parlamentspräsident Diosdado Cabello, der den Abgeordneten erneut das Wort verweigerte, da sie Staatschef Nicolás Maduro nicht als Präsidenten anerkennen wollen.
Die Opposition hatte dagegen mit Pfiffen und Rufen protestiert und ein Spruchband gezeigt, auf dem stand: "Schlag gegen das Parlament". Während der Tumulte wurde die TV-Direktübertragung unterbrochen. Dennoch waren später Videoaufnahmen im Umlauf.
Parlamentspräsident Cabello gab der Opposition die Schuld an der Eskalation. Die Opposition wolle die Institutionen des Landes zerstören. "Uns tut es leid, was mit Borges passiert ist. Er mag das Opfer sein, aber das heißt nicht, dass er nicht auch der Provokateur ist", sagte Cabello. Es war nicht das erste Mal, dass in dem Parlament Oppositionelle von sozialistischen Abgeordneten tätlich angegriffen wurden.
dpa/okr - Bild: Leo Ramirez (afp)