Im US-Gefangenenlager Guantanamo ist wegen des anhaltenden Hungerstreiks vieler Häftlinge das medizinische Personal aufgestockt worden. Die US-Navy schickte etwa 40 Ärzte und Krankenschwestern in das Lager auf Kuba. Die Erhöhung des Personals sei bereits vor einigen Wochen geplant worden, als sich immer mehr Insassen dem Protest angeschlossen hätten, sagte der Sprecher der Haftanstalt.
Dem Militär zufolge verweigern inzwischen 100 der 166 Häftlinge die Nahrungsaufnahme. Die Anwälte der Insassen sprechen von 130 Hungerstreikenden. Insgesamt 21 Gefangene werden künstlich ernährt.
Der Protest richte sich vor allem gegen die unbegrenzte Inhaftierung der Terrorverdächtigen in Guantanamo ohne Anklage oder Prozess.
Er sei erschüttert, dass US-Präsident Barack Obama nichts getan habe, sagte der britische Experte Andy Worthington der Nachrichtenagentur AFP. Er bezog sich auf Aussagen von Obama, der vor seiner Wahl 2008 versprochen hatte, das Lager zur Inhaftierung von Terrorverdächtigen zu schließen. Der Kongress verweigerte dafür jedoch die finanziellen Mittel und blockierte die Verlegung von Häftlingen in die USA.
belga/afp/apa/jp - Illustrationsbild: afp