Die USA und die syrische Opposition drängen auf eine eindeutige Klärung der Vorwürfe, wonach Syrien Chemiewaffen einsetze. Die Nationale Syrische Opposition forderte den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Dienstag auf, die Führung in Damaskus dazu zu zwingen, eine Untersuchung durch unabhängige Experten zuzulassen.
Am Montag habe es in der Ortschaft Sarakib (Provinz Idlib) erneut einen Verdachtsfall gegeben. Nach einem Hubschrauberangriff seien mehrere Menschen mit "Erstickungsanfällen" in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Einige von ihnen hätten es bis in die angrenzende Türkei geschafft. Sie sollten nun von Ärzten untersucht werden, um festzustellen, ob sie Giftgas ausgesetzt gewesen seien.
Das Regime in Damaskus solle UN-Experten ins Land lassen, forderte auch US-Regierungssprecher Jay Carney in Washington. Er verwies auf Aussagen von Präsident Barack Obama, der vergangene Woche erklärt hatte, vor einer Reaktion brauche es glasklare Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen. Bisher gibt es Hinweise der US-Geheimdienste, die aber keine eindeutige Aussagen machen. Gegner einer Militärintervention in Syrien verweisen gerne auf die falschen Berichte über Massenvernichtungswaffen im Irak 2003.
Über den Bürgerkrieg in Syrien hat Obama mit seinem russischen Amtskollegen Putin in einem Telefonat beraten. Wie das Weiße Haus in Washington anschließend mitteilte, ging es dabei vor allem um die jüngsten Berichte über einen möglichen Chemiewaffen-Einsatz in dem Land. Beide Seiten hätten vereinbart, wegen dieses Themas in engem Kontakt zu bleiben. Russland gilt als einer der letzten Verbündeten des syrischen Präsidenten Assad.
Interfax: Russisches Passagierflugzeug beschossen
Ein russisches Passagierflugzeug mit etwa 200 Urlaubern an Bord ist der Agentur Interfax zufolge im syrischen Luftraum mit zwei Raketen beschossen worden. Die Maschine sei nicht beschädigt, heißt es. Die Piloten hätten den Geschossen ausweichen können. Niemand sei verletzt worden. Das Flugzeug sei in einem ägyptischen Ferienort gestartet, hieß es.
dpa/dradio/jp