Die meisten südkoreanischen Arbeiter haben den von Nordkorea stillgelegten Industriepark Kaesong verlassen. 125 der verbliebenen 175 Südkoreaner kehrten in ihre Heimat zurück. Die restlichen sollen bis Montag folgen, wie die südkoreanische Agentur Yonhap am Samstag berichtete.
Zuvor hatte die nordkoreanische Führung allen Gesprächen über eine Wiedereröffnung der seit knapp drei Wochen stillgelegten Fabriken eine Absage erteilt. Pjöngjang hatte nach seinem Beschluss zur "vorübergehenden Schließung" des Komplexes über 50.000 niedrig bezahlte nordkoreanische Arbeiter abgezogen, die dort für 123 kleinere und mittlere Unternehmen aus Südkorea tätig waren.
Vor Beginn der jüngsten Krise arbeiteten rund 800 Südkoreaner in der grenznahe Sonderwirtschaftszone gearbeitet. Der Industriepark hatte Ende 2004 die Produktion aufgenommen. Er galt als ein Symbol der innerkoreanischen Aussöhnung.
Seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar aber ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel äußerst angespannt. Das kommunistische Regime hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen unter anderem den Waffenstillstandsvertrag von 1953 gekündigt und den «Kriegszustand» im Verhältnis zu Südkorea ausgerufen.
dpa/fs - Bild: Jung Yeon-Je (afp)