Inmitten der schweren politischen Krise mit den USA will Nordkorea einen US-Bürger wegen angeblicher Umsturzversuche vor Gericht stellen. Der im November festgenommene Amerikaner koreanischer Abstammung, Pae Jun Ho, habe seine ihm vorgeworfenen Verbrechen gestanden, berichteten die Staatsmedien des kommunistischen Landes am Samstag. Er müsse sich dafür vor dem Obersten Gericht verantworten. Im schlimmsten Fall droht Pae nach Meinung von Beobachtern die Todesstrafe.
Pae war Anfang November 2012 bei der Einreise in der nördlichen Hafenstadt Rason festgenommen worden. Südkoreanische Medien hatten berichtetet, der Mann sei ein Reiseleiter koreanischer Herkunft und mit einer Gruppe von Touristen in Nordkorea eingereist. Pae sei vermutlich der koreanische Name von Kenneth Bae.
Die Behörden hatten Bae den Berichten zufolge festgenommen, nachdem bei der Gruppe eine Computer-Festplatte gefunden worden sei. Laut US-Medienberichten hatte Bae Verbindungen zu einer Bewegung protestantischer Christen.
In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Festnahmen von US-Bürgern in Nordkorea. Sie wurden nach Vermittlungen durch hochrangige amerikanische Gesandte wieder freigelassen.
dpa/est