Drei Tage nach dem Einsturz eines Fabrik- und Geschäftshauses in Bangladesch sind zwei Verantwortliche von Textilunternehmen festgenommen worden. Das teilte die Polizei am Samstag mit. Sie seien im Haus des Verbandes der Textilproduzenten und -exporteure in Haft genommen worden. Der Verband hatte die Verantwortlichen der fünf Textilfirmen, die in dem eingestürzten Gebäude angesiedelt waren, aufgefordert, sich den Behörden zu stellen.
In den Trümmern des Hauses fanden Helfer am Freitag noch Dutzende Überlebende. Jedoch wurden mindestens 324 Leichen ausgegraben. Viele weitere wurden noch immer in den Gebäudeüberresten in Savar in der Nähe der Hauptstadt Dhaka vermutet. Retter haben mehr als 2400 Menschen lebend aus dem Trümmern holen können. Überlebende berichten, sie seien am Mittwochmorgen trotz Rissen im Gebäude zur Arbeit gezwungen worden.
In zahlreichen Textilfabriken in und um Dhaka musste die Produktion wegen Protesten von Tausenden Arbeitern eingestellt werden. Viele Besitzer hätten ihre Fabriken am Freitag geschlossen, nachdem die Textilarbeiter einige Unternehmen attackiert hätten, sagte Atiqul Islam, Präsident des Verbandes der Textilproduzenten und -exporteure in Bangladesch. Textilunternehmer beschlossen, Fabriken wegen der Proteste auch am Samstag und Sonntag geschlossen zu halten.
Ban bestürzt über Tragödie in Bangladesch
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich nach dem Einsturz des Fabrik- und Geschäftshauses in Bangladesch erschüttert gezeigt. Den Menschen und der Regierung Bangladeschs ließ Ban über einen Sprecher sein tiefstes Beileid ausdrücken. Die Vereinten Nationen stünden bei Bedarf bereit, Hilfe zu leisten, teilte Bans Sprecher am Freitag (Ortszeit) in New York mit.
dpa/dradio/est - Bild: Munir uz Zaman (afp)