Als erstes Staatsoberhaupt eines großen EU-Mitgliedslandes hat Frankreichs Präsident François Hollande am Donnerstag Chinas neuen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking getroffen. Auf seiner zweitägigen Reise will sich Hollande besonders für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen seines Landes mit China stark machen, hieß es vor dem Treffen. In einer Zeremonie sollen noch am Donnerstag bilaterale Verträge unterzeichnet werden.
Hollande wird von einer etwa 100 Personen starken Delegation aus Politikern und Wirtschaftsvertretern begleitet. Es wird erwartet, dass es eine Vereinbarung über den Kauf weiterer Airbus-Flugzeuge oder französischer Nukleartechnologie geben könnte.
Frankreich hat Besuche in Peking traditionell für den Abschluss großer Wirtschaftsverträge genutzt. Besonders Hollandes Vorgänger, Nicolas Sarkozy, hatte sich immer wieder mit Kaufverträgen oder Kooperationen französischer Unternehmen in China gerühmt. Derzeit operieren nach einer Statistik rund 1400 französische Unternehmen in China.
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern sind jedoch von einem großen Ungleichgewicht geprägt. Die Handelsbilanz für 2011 weist ein Defizit Frankreichs von 27 Milliarden Euro aus.
Der Besuch Hollandes ist zwar das erste Treffen mit einem Staatsoberhaupt eines EU-Staates in Peking. Doch hatte Xi schon Anfang April den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö bei einem Forum mit asiatischen Spitzenpolitikern auf der Insel Hainan in Südchina getroffen. Im Mai will Chinas Ministerpräsident Li Keqiang nach Deutschland reisen.
China will 60 Airbusse kaufen
China hat am Donnerstag Absichtserklärungen für den Kauf von 60 Airbus-Flugzeugen unterzeichnet. Darunter sind 42 Mittelstreckenmaschinen der auch in Hamburg montierten A320-Familie und 18 Langstreckenjets des Typs A330. Die Vereinbarung der staatlichen China Aviation Supplies Holding Company (CAS) mit Airbus wurde in Peking während des Besuches des französischen Präsidenten François Hollande von Airbus bekannt gegeben.
Laut Airbus flogen Ende März 2013 rund 750 Flugzeuge der A320-Familie bei 14 chinesischen Fluggesellschaften. Mehr als 110 A330 waren bei sechs Betreibern im Einsatz. Airbus hat auch ein A320-Montagewerk in China.
dpa/sd - Bild: Bertrand Langlois (afp)