Dänemarks Regierung beendet nach vier Wochen die Aussperrung aller dänischen Gesamtschullehrer. Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt kündigte am Donnerstag in Kopenhagen an, das Parlament einzuberufen. Sobald die Abgeordneten ein Sondergesetz verabschiedet haben, kann am Montag der Unterricht für 900.000 Schüler wieder beginnen. Die Zustimmung des Parlaments zur Beendigung der ungewöhnlichen Angriffs-Aussperrung per Gesetz gilt in Kopenhagen als sicher.
Die kommunalen Arbeitgeber hatten unmittelbar nach den Osterferien 70.000 Lehrer ausgesperrt, ohne dass von Arbeitnehmerseite eine Streikdrohung vorlag. Sie wollten damit längere Unterrichtszeiten und flexiblere Arbeitszeitregeln erzwingen. Betroffen waren außer allen ersten bis neunten Klassen auch Absolventen einiger anderer Schularten.
Nach der jetzt angestrebten gesetzlichen Arbeitszeitregelung soll die jeweilige Schulleitung das Verhältnis zwischen Unterrichts- und Vorbereitungszeit künftig flexibel festlegen können. Schrittweise abschaffen will die Regierung bisherige Arbeitszeitermäßigungen für Lehrer, die älter als 60 Jahre sind.
Während der Aussperrung erhielten die Pädagogen kein Gehalt, sondern den jeweils entsprechenden Betrag von ihrer Gewerkschaft.
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