Die EU-Kommission beruft ein ein, um den Hauptstädten beim Kampf gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht auf die Finger schauen. Das Gremium soll etwa 45 Mitglieder haben, sagte EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta am Dienstag in Brüssel.
Die Mitgliedstaaten können jeweils einen Vertreter aus ihren Steuerbehörden entsenden. Bis zu 15 Mitglieder des Gremiums sollen nicht von den Regierungen bestimmt werden, sondern - auf der Basis eines offenen Bewerbungsverfahrens - von der EU-Kommission. Semeta begrüßte die neue Bereitschaft der EU-Staaten, das Problem der Steuerflucht anzugehen.
Den öffentlichen Kassen der EU-Staaten entgeht jährlich etwa eine Billion Euro durch Steuervermeidung und Steuerflucht. Erst Mitte April war beim informellen Finanzministertreffen in Dublin deutlich geworden, dass es für das Bankgeheimnis in der EU keine Zukunft mehr gibt. Die obersten Kassenhüter der EU-Staaten wollen bald das seit 2005 angewandte Zinssteuergesetz verschärfen, um weitere Steuerschlupflöcher zu schließen.
dpa/est - Archivbild: epa