Nach rund sechseinhalb Stunden im All haben zwei russische Kosmonauten ihren Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS beendet. Pawel Winogradow und Roman Romanenko kehrten durch eine Schleuse in die ISS zurück, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa am späten Abend mit.
Die Männer brachten unter anderem Reflektoren für den europäischen ATV-Transporter "Albert Einstein" an, der im Juni an der ISS andocken soll. Sie befestigten auch ein Messgerät für Plasmawellen und für den Einfluss von Weltraumwetter. Dabei kam es allerdings zu kleineren Problemen.
Zudem montierten die Russen beim insgesamt 167. ISS-Außeneinsatz Versuchsgeräte ab, mit denen der Einfluss von Mikroben auf die Struktur von Raumschiffen geprüft worden war. Für Winogradow war es der siebte "Weltraumspaziergang" - er ist mit 59 Jahren nun der älteste Raumfahrer im Außeneinsatz. Romanenko stieg erstmals ins All.
Auf der ISS in etwa 400 Kilometern Höhe sicherte die übrige Crew die riskante Arbeit ab. Auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten noch der Kanadier Chris Hadfield, der Russe Alexander Missurkin sowie die US-Amerikaner Thomas Marshburn und Chris Cassidy. Russische Kosmonauten planen in diesem Jahr noch fünf weitere Ausstiege. Im Juli stehen zwei Außeneinsätze von US-Raumfahrern auf dem Programm.
Russische und US-amerikanische Forscher arbeiten derzeit an neuen Handschuhen für Raumfahrer. Die Außenhaut der ISS sei wegen kleinerer Einschläge mittlerweile so scharfkantig, dass die bisherigen Anzüge keinen völligen Schutz garantieren würden, teilte die russische Weltraumbehörde Roskosmos mit. "Wir mussten bereits Außeneinsätze wegen eingerissenem Stoff verkürzen", sagte ein Sprecher in Moskau.
dpa/jp