Vier Tage nach dem Terroranschlag auf den Boston-Marathon ist einer der beiden Verdächtigen auf der Flucht von der Polizei getötet worden. Nach dem zweiten werde weiterhin gesucht, sagte ein Polizeisprecher im US-Sender CNN.
Die beiden mutmaßlichen Bombenleger sind nach Informationen der US-Sender NBC und CNN Brüder aus Tschetschenien. Der getötete 20-Jährige habe zunächst in Kasachstan gelebt, bevor er in die USA ausgewandert sei, meldete CNN. Er sei auf das Bunker Hill Community College in Charleston gegangen. Die Brüder seien vor zwei Jahren legal in die USA eingewandert.
Wegen der Fahndung nach dem zweiten mutmaßlichen Attentäter unterbrach die Polizei den öffentlichen Nahverkehr der US-Ostküstenmetropole am Freitagmorgen. Zugleich appellierte die Polizei an die Bevölkerung von Watertown in der Nähe von Boston, in ihren Häusern zu bleiben und ausschließlich Polizeibeamten zu öffnen, die sich eindeutig ausweisen könnten. "Wir glauben, dass es sich um einen Terroristen handelt", sagte ein Beamter.
Polizist ums Leben gekommen
Vorausgegangen waren Schüsse auf dem Campus der US-Eliteuniversität MIT nahe Boston. Ein Polizist wurde getötet. Er sei an einer Schusswunde auf dem Campus gestorben, hieß es. Der Beamte war wegen einer Ruhestörung zu dem Gelände gerufen worden, anschließend gab es eine wilde Verfolgungsjagd im Ort Watertown. Der getötete Verdächtige starb laut CNN-Informationen im Krankenhaus. In Watertown seien auch größere Mengen Sprengstoff entdeckt worden. Zuvor hatte der Sender Videos eines Mannes gezeigt, der nackt in ein Polizeiauto geführt wurde.
Am Donnerstagabend hatte die Polizei erstmals Fotos der Verdächtigen veröffentlicht. Die Fotos seien kurz vor den beiden Detonationen am Montag am Tatort aufgenommen worden. Sie zeigen zwei junge Männer in dunkler Kleidung mit Rucksäcken. Bei den Bombenexplosionen waren am Montag drei Menschen getötet und mehr als 170 verletzt worden.
dpa/est