Nach der verheerenden Explosion einer Düngemittelfabrik im US-Bundesstaat Texas haben Hunderte Menschen bei einer Gedenkmesse der Opfer gedacht. Mit Kerzen versammelten sie sich US-Medienberichten zufolge am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Kirche der Kleinstadt West, um zu singen und zu beten.
Unterschiedliche Angaben zur Zahl der Opfer der Explosion, die das Fabrikgelände und Dutzende Häuser in der Nachbarschaft völlig verwüstet hatte, sorgten unterdessen für Verwirrung.
Die Polizei, die zunächst von fünf bis 15 Toten gesprochen hatte, wollte bei einer späteren Pressekonferenz keine genaue Zahl mehr nennen und bestätigte lediglich, dass es Tote gegeben habe. Der Bürgermeister von West, Tommy Muska, sagte Medienberichten zufolge, dass bis zu 40 Menschen noch vermisst würden und wahrscheinlich tot seien. Mitarbeiter des Rettungsdienstes hatten zunächst aber auch bis zu 70 Tote für möglich gehalten. Bis zu 180 Menschen wurden verletzt. Die Ursache der Explosion war den Behörden zufolge zunächst völlig unklar.
"Die letzte Nacht war für diese Gemeinde ein Alptraum", sagte der Gouverneur von Texas, Rick Perry, bei einer Pressekonferenz. "Diese Tragödie hat wahrscheinlich jede Familie in dieser kleinen Gemeinde getroffen." Die Region um die kleine Stadt West wurde zum Katastrophengebiet erklärt. US-Präsident Barack Obama, der am Donnerstag an der Gedenkfeier für die Opfer des Bostoner Terroranschlags teilnahm, sicherte der Stadt Unterstützung zu.
Rettungsteams durchkämmten unterdessen weiter das betroffenen Gebiet auf der Suche nach Überlebenden. Klar war zunächst nur, dass vor allem Helfer unter den Opfern waren: Feuerwehrleute und Rettungssanitäter. Die Ursache der Explosion war Behördenangaben zufolge zunächst völlig unklar. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Angaben der US-Umweltschutzbehörde zufolge war die Fabrik in der Vergangenheit bereits wegen Verstößen gegen die Naturschutzauflagen abgemahnt worden.
dpa/est - Bild: Frederic J. Brown (afp)