Nordkorea hat einer Gruppe südkoreanischer Geschäftsleute den Zutritt zu einem gemeinsam betriebenen Industriepark in Kaesong verweigert. Die zehn Firmenchefs wollten unter anderem Proviant und Medizin für noch rund 200 verbliebene Südkoreaner in dem Kaesong-Komplex über die Grenze nach Nordkorea schaffen, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Mittwoch mit.
Nordkorea hatte angesichts der Spannungen mit Südkorea die Einreise für alle südkoreanischen Pendler bereits vor zwei Wochen untersagt, jedoch nicht ihre Ausreise blockiert.
Nordkorea habe den Antrag der Delegation für eine Einreise mit dem Vorwurf an Südkorea abgelehnt, für die angespannte Lage verantwortlich zu sein, hieß es. Die Entscheidung Nordkoreas sei bedauerlich. Die Produktion in dem grenznahen Industriekomplex steht still, nachdem Nordkorea auch alle etwa 53.000 Arbeiter aus dem eigenen Land von dort abgezogen hatte.
Angesichts der Kriegsdrohungen durch Nordkorea in den vergangenen Wochen rief Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye die internationale Gemeinschaft zu einer geschlossenen Haltung gegenüber Pjöngjang auf. Nordkorea müsse sich entscheiden, ob es ein verantwortungsvolles Mitglied der Staatengemeinschaft werde wolle, sagte Park vor Botschaftern mehrerer Länder in Seoul. Nordkorea dürfe zudem nicht für schlechtes Verhalten belohnt werden, bekräftigte sie.
Nordkorea hatte zuletzt Dialogangebote Südkoreas und der USA zurückgewiesen. Den beiden Ländern warf Pjöngjang jeweils "listige Tricks" vor.
dpa/est - Bild: Jung Yeon-Je (afp)