Ein ägyptischer Untersuchungsrichter hat am Montag in Kairo ein Ende der Untersuchungshaft von Ex-Präsident Husni Mubarak angeordnet. Allerdings muss der im Februar 2011 gestürzte Langzeitmachthaber im Gefängnis bleiben, weil gegen ihn ein zweites Verfahren wegen Korruption eröffnet worden ist. Bei dem ersten Prozess geht es um die Tötung von Demonstranten.
Der 84-jährige Mubarak hatte die Ägypter am Samstag mit seinem offensichtlich guten Gesundheitszustand überrascht. Er hatte sich zur Eröffnung des zweiten Prozesses im Verfahren wegen der mehr als 800 getöteten Demonstranten auf einem Krankenbett mit frisch gefärbtem Haar und selbstbewusstem Lächeln gezeigt.
Am Montag marschierten vor dem Gerichtssaal in Kairo mehrere Dutzend Mubarak-Anhänger auf. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift: "Entschuldigung, oh Präsident!"
Mubarak war in einem ersten Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde jedoch später wegen Verfahrensmängeln aufgehoben. Deshalb wird jetzt neu verhandelt. Allerdings trat am Samstag der Richter zurück, was zu einer neuen Verzögerung führt.
dpa/okr - Bild: Mohamed El-Shahed (afp)