An der syrisch-israelischen Grenze ist es nach israelischen Angaben am Freitag zu einem Artilleriegefecht gekommen. Nur wenige Stunden zuvor hatte Österreichs Vizekanzler Michael Spindelegger die an den Golanhöhen stationierte UN-Beobachtertruppe besucht und seine Sorge um deren Sicherheit geäußert.
Etwa 370 Blauhelm-Soldaten und damit ein Drittel der ganzen Truppe kommen aus Österreich. Spindelegger warnte bei seinem Besuch, die weitere Stationierung österreichischer Truppen sei "kaum vorstellbar", sollte das Waffenembargo für Syrien aufgehoben werden.
Israelische Soldaten seien am Abend von syrischem Gebiet aus mit Artillerie und aus leichten Waffen unter Feuer genommen worden, teilte die Armee mit. Israelische Artillerie habe daraufhin die Stellung, aus der das Feuer eröffnet worden sei, unter Beschuss genommen und getroffen. Auf israelischer Seite habe es weder Opfer noch Schäden gegeben. Die Identität der Angreifer war unbekannt.
An der Grenze kommt es seit Ende vergangenen Jahres immer häufiger zu Schießereien. Auch die dort tätigen UN-Beobachter werden durch die innersyrischen Kämpfe gefährdet. Vor dem Aufstand gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad war die Grenze seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 überwiegend ruhig.
Die UN-Truppe überwacht seither in einer demilitarisierten Pufferzone entlang der Grenze die Einhaltung eines Waffenstillstands. Aber seit Monaten sind sowohl reguläre syrische Truppen wie auch Rebellenverbände in die Pufferzone eingedrungen.
In Israel wird der mögliche österreichische Rückzug Medienberichten zufolge mit großer Sorge gesehen. Das könne das Ende der ganzen UN-Beobachtertruppe und damit das ungehinderte Vordringen von Bewaffneten bis unmittelbar an die Grenze bedeuten.
dpa/sh - Bild: Marco Longari (afp)