Die exhumierten Überreste des chilenischen Poeten Pablo Neruda sollen in den USA auf Vergiftungsspuren untersucht werden. Dies teilte am Freitag der Neffe des Literatur-Nobelpreisträgers, Rodolfo Reyes, mit. Neruda (1904-1973) war am Montag auf Anordnung eines Richters aus seinem Grab in Isla Negra an der chilenischen Pazifikküste geholt worden. Es soll festgestellt werden, ob er an Prostatakrebs starb, wie die Todesurkunde bekundet, oder ob er von der Pinochet-Diktatur vergiftet wurde.
Die Untersuchung nach Metastasen als mögliche Todesursache wird im gerichtsmedizinischen Institut in Santiago de Chile fortgeführt, während die Vergiftungshypothese in den USA geklärt werden soll, erklärte Reyes der Online-Ausgabe der Zeitung "El Mercurio".
Neruda war am 23. September 1973 in einer Klinik in Santiago de Chile gestorben, wenige Tage nach dem Staatsstreich gegen Präsident Salvador Allende.
dpa/sh - Bild: Martin Bernetti (afp)