Zehntausende Demonstranten in der US-Hauptstadt Washington haben den Kongress zur raschen Verabschiedung einer Einwanderungsreform aufgerufen. Die Gesetzgeber sollten den elf Millionen Immigranten ohne gültige Papiere einen «Weg zur Staatsbürgerschaft» ermöglichen, forderten die Veranstalter und zahlreiche Redner bei der Kundgebung vor dem Kapitolgebäude.
Die Teilnehmer schwenkten amerikanische Flaggen und selbstgebastelte Plakate. "Staatsbürgerschaft für elf Millionen" stand zum Beispiel darauf. Einige Banner waren auf Spanisch verfasst, denn besonders viele Lateinamerikaner leben in den USA ohne Papiere.
Der Protest soll den Druck auf die Abgeordneten und Senatoren erhöhen, die derzeit über ein Gesetz debattieren. Vor allem die Republikaner sind dagegen, illegale Einwanderer einzubürgern.
Die Neugestaltung der Immigrationsgesetze gehört für US-Präsident Barack Obama zu den Top-Prioritäten seiner zweiten Amtszeit. Nach Vorstellungen des Demokraten soll es vor allem für qualifizierte Menschen leichter werden, in die USA überzusiedeln. Aber es müsse für Einwanderer ohne Papiere einen Weg geben, eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, unter anderem durch den Nachweis von Sprach- und Geschichtskenntnissen.
Laut US-Medien könnten die beiden Parteien schon bald einen Kompromiss vorstellen.
Auch in anderen US-Bundesstaaten gab es Demonstrationen. Die Veranstalter sprachen von Protesten in mindestens 18 Staaten - die allerdings deutlich kleiner waren. In Atlanta, Georgia, gingen etwa tausend Menschen auf die Straße. Auch in San Francisco und San Diego gab es Aktionen.
dpa/est - Bild: Saul Loeb (afp)