Die radikale Al-Nusra-Front in Syrien hat ihre Zugehörigkeit zum Terrornetzwerk Al-Kaida und dessen Anführer Eiman al-Sawahiri erklärt. In einer Audiobotschaft, die dem Anführer der Front, Abu Mohammed al-Dschaulani, zugeschrieben wird, heißt es: "Wir folgen in Wort und Tat den Vorgaben von Eiman al-Sawahiri." Die Aufnahme wurde am Mittwoch im Internet veröffentlicht.
Al-Dschaulani ist der Kampfname eines syrischen Islamisten, der von 2003 bis 2011 Mitglied einer Dschihadisten-Brigade im Irak gewesen sein soll. Die Al-Nusra-Front kämpft in mehreren syrischen Provinzen gegen die Regierungstruppen. Sie beherrscht inzwischen weite Teile der Provinz Al-Rakka.
Regimetreue Milizen sollen in der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sechs Männer gefangen genommen und getötet haben. Die Leichen der Männer seien in einem Feld in der Ortschaft Al-Safira südöstlich der Provinzhauptstadt gefunden worden, berichtete das oppositionelle Aleppo Medienzentrum.
Dutzende Vertriebene verschleppt und gefoltert
Am Montagabend hatte die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter Gräueltaten einer Rebellenbrigade in der selben Region dokumentiert. Ihren Angaben zufolge soll die Brigade, die sich selbst als Teil der Freien Syrischen Armee (FSA) bezeichnet, Dutzende Vertriebene aus dem vorwiegend von Kurden bewohnten Viertel Al-Scheich Maksud in Aleppo verschleppt und gefoltert haben. Die Organisation veröffentlichte Fotos von einigen Folteropfern, die am Montagabend freigekommen waren. Kurden aus Aleppo hatten bereits vor Wochen über kriminelle Machenschaften dieser Brigade geklagt.
Vor dem Treffen der G8-Außenminister in London traf sich der britische Außenminister William Hague mit führenden Köpfen der syrischen Opposition in London. Hague kam unter anderem mit dem designierten Chef der Übergangsregierung, Ghassan Hitto, zusammen. Die Situation in dem Land wird eines der Hauptthemen bei dem Treffen der Außenminister der acht wichtigsten Industriestaaten sein. Später wollte sich auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit Hitto treffen.
Die internationale Gemeinschaft ist sich über eine Strategie für die Beendigung des Bürgerkrieges in Syrien nicht einig. Frankreich und Großbritannien hatten sich für Waffenlieferungen an die Oppositionskräfte ausgesprochen. "Was wir auch immer tun, wir müssen mehr tun", sagte Hague im Vorfeld des Treffens.
dpa/okr - Bild: Dimitar Dilkoff (afp)