In Nordsyrien sind vier italienische Journalisten entführt worden. Dies bestätigte das Außenministerium in Rom nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa. Es sei ein Krisenstab eingerichtet worden. Außerdem sei Kontakt zu den Familien der Entführten aufgenommen worden.
Die Italiener seien in unmittelbarer Nähe der Grenze zur Türkei verschwunden, sagte der Leiter der oppositionellen syrischen Menschenrechtsbeobachter in London, Rami Abdel Rahman, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Das Gebiet werde von Rebellen kontrolliert.
Der Aktivist wies darauf hin, dass es inzwischen einige bewaffnete Gruppen gebe, die manchmal Menschen entführten, um Lösegeld zu erpressen. Präsident Baschar al-Assad hatte erst am Dienstag ein Dekret veröffentlicht, wonach Entführern in Syrien eine Amnestie angeboten wird, wenn sie die Geiseln innerhalb von 15 Tagen freilassen. Ansonsten drohe ihnen eine lebenslange Haft im Arbeitslager oder - etwa im Falle getöteter Geiseln - die Hinrichtung.
Erst kürzlich war ein Wagen mit ARD-Reporter Jörg Armbruster (65) im nordsyrischen Aleppo beschossen worden. Scharfschützen hätten am Karfreitag auf den fahrenden Kleinbus mit fünf Menschen an Bord vom Dach eines Hauses aus gefeuert, sagte ein Sprecher des Südwestrundfunks. Armbruster war nach der Notoperation mit einem Krankenwagen an die türkische Grenze gefahren worden. Inzwischen ist er wieder in Deutschland.
dpa/jp