Mindestens 54 Menschen sind nach heftigen Regenfällen in Argentinien bei Überschwemmungen ums Leben gekommen. In La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires, starben mindestens 46 Menschen, wie am Mittwoch Gouverneur Daniel Scioli mitteilte. Sie ertranken oder bekamen tödliche Stromschläge. In der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires waren in der Nacht zum Mittwoch in knapp zwei Stunden 311 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
In der Hauptstadt Buenos Aires waren bereits am Vortag acht Menschen umgekommen. Am frühen Dienstag fielen dort ebenfalls in zwei Stunden 110 Liter Regen, wie die Wetterwarte mitteilte. Insgesamt waren in der Hauptstadt 350.000 Menschen direkt von den Überschwemmungen betroffen. Rund eine Million Einwohner blieben am Dienstag ohne Strom, teilte Planungsminister Julio de Vido mit.
In La Plata wurden mehr als 3000 Menschen in Sicherheit gebracht. Zahlreiche Einwohner mussten von Dächern und Bäumen gerettet werden. In einer Raffinerie des Erdölunternehmens YPF in der Nähe der Provinzhauptstadt brach wegen des Unwetters ein Feuer aus. Nach acht Stunden konnte die Feuerwehr den Brand am Mittwochmorgen löschen.
Die Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner besuchte am Mittwoch den überschwemmten Stadtteil Tolosa in La Plata, wo sie aufgewachsen ist. Ihre Mutter und ihre Schwester, die in Tolosa leben, seien wie die meisten Nachbarn auch ohne Licht und Wasser geblieben.
Der Meteorologe Osvaldo Canziani, Mitglied des Weltklimarats IPCC, erklärte, in Buenos Aires herrsche infolge des Klimawandels zunehmend Tropenklima. Der Meteorologische Dienst hat für Donnerstag neue Regenfälle von bis zu 100 Liter pro Quadratmeter in der Provinz Buenos Aires angekündigt.
dpa/sh - Bild: Juan Mabromata (afp)