Das Tauziehen um einen Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Ägypten geht in eine neue Runde. Eine Delegation aus IWF-Experten traf am Mittwoch in der Hauptstadt Kairo ein, um in den kommenden Tagen über die Bedingungen zu verhandeln. Die ägyptische Seite äußerte sich zuversichtlich, dass man einer Einigung deutlich näher kommen werde.
Der Kredit in Höhe von 4,8 Milliarden US-Dollar (3,65 Mrd. Euro) bei einer Laufzeit von 22 Monaten soll Ägypten bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise helfen. Die Verhandlungen ziehen sich wegen der politischen Unruhen in dem Land in die Länge.
Voraussetzung für den Kredit ist ein Reformplan, der unter anderem Einschnitte bei den Energiesubventionen und Steuererhöhungen vorsieht. Wie die staatliche Zeitung "Al-Ahram" berichtete, sollen weder Gehälter noch soziale Ausgaben gekürzt werden.
Ägyptens Wirtschaft ist seit den politischen Umwälzungen des arabischen Frühlings 2011 am Boden. Die Devisenreserven des Landes reichen gerade noch aus, um die Importe für drei Monate zu finanzieren. Aus Angst vor sozialen Unruhen sind die Reformbemühungen der Regierung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi bislang verhalten.
dpa/sh
