Bei schweren Überschwemmungen im afrikanischen Urlaubsparadies Mauritius sind am Osterwochenende mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Nach sintflutartigen Regenfällen war der Wasserpegel am Samstag in Windeseile gestiegen und hatte ganze Regionen des Inselstaates im Indischen Ozean geflutet. Am schlimmsten betroffen war die Hauptstadt Port Louis. Der Ostermontag sei von der Regierung zum nationalen Trauertag erklärt worden, berichtete der französische Sender RFI.
Die Anwohner hätten kaum Zeit zur Flucht gehabt. Nach Berichten des britischen Senders BBC sind viele der Opfer in Fußgängerunterführungen oder unterirdischen Parkhäusern ertrunken.
"Es ist das erste Mal, dass ich so etwas in Port Louis erlebe", sagte ein Augenzeuge, der seit 37 Jahren in der Hauptstadt lebt. "Das Wasser stieg innerhalb von ein paar Minuten. Wenn wir geblieben wären, wären wir tot."
Viele Bürger haben in den Wassermassen alles verloren, wie es hieß. "Ich habe nicht einmal mehr einen Stift", sagte ein Anwohner. Premierminister Navin Ramgoolam sagte im nationalen Radio, Mauritius leide besonders stark unter den Folgen des Klimawandels.
Der Inselstaat liegt etwa 1800 Kilometer von Mosambik entfernt mitten im Meer. Von Dezember bis April herrscht in der Region ein Monsun, der auch immer wieder Zyklone über die Insel hinwegfegen lässt. Mauritius gilt mit seinen traumhaften Stränden und dem türkisblauen Wasser als beliebtes Touristenziel. Hunderttausende Besucher aus aller Welt kommen jedes Jahr auf die Tropeninsel, darunter auch Zehntausende Deutsche.
dpa/sh