Die wachsende Zahl syrischer Flüchtlinge sorgt im Nachbarland Türkei zunehmend für Spannungen. Dort erhob die syrische Opposition schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Ein Sprecher des oppositionellen Syrischen Nationalrates (SNC) im Grenzgebiet der Provinz Sanliurfa bestätigte am Samstag die Abschiebung von 130 Flüchtlingen aus dem Lager Suleiman Shah in der vergangenen Woche.
Nach einer Intervention des SNC sollen die lokalen Behörden der Provinz zugesagt haben, einige Flüchtlinge, «die in dem Lager Probleme gemacht hatten und anschließend freiwillig das Land verlassen hatten», wieder aufzunehmen. Die türkische Regierung hatte bestritten, dass die Syrer abgeschoben worden waren. Die Vereinten Nationen wollen den Vorfall untersuchen.
Die Türkei hat rund 200 000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. In den Lagern gab es schon mehrfach Ausschreitungen.
Türkische Medien berichteten über einen Waffenfund in einem Dorf in der Nähe der Grenze zu Syrien. Die mehr als 5000 Schusswaffen, die im Bezirk Akcakale entdeckt wurden, sollen für die Rebellen in Syrien bestimmt gewesen sein.
Dort dauerten die Kämpfe unvermindert an. In der Hauptstadt Damaskus gab es massive Stromausfälle. Nach Angaben von Augenzeugen war davon am Samstag ein großer Teil der Metropole betroffen - auch einige von Reichen bewohnte Bezirke. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, dass eine der Hauptversorgungsleitungen beschädigt worden sei. Die Reparaturarbeiten hätten bereits begonnen.
Der seit mehr als zwei Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien hat laut UN-Schätzungen inzwischen mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet.
dpa