Wenige Stunden vor der Öffnung der Banken auf Zypern hat am Donnerstagmorgen in der Hauptstadt Nikosia gespannte Ruhe geherrscht. Polizeistreifen zeigten in der Innenstadt Präsenz und fuhren von Bank zu Bank. Vor einzelnen Filialen standen bereits vor allem ältere Kunden, um auf die Öffnung zu warten, berichteten Korrespondenten der Nachrichtenagentur dpa.
In allen Radio- und Fernsehsendern riefen Sprecher von Behörden und Institutionen zur Ruhe auf. "Ruhe bewahren. Nicht in die Banken strömen. Was man heute nicht erledigen muss, kann man auch morgen machen", sagte Aliki Stylianou, die Sprecherin der Zentralbank Zyperns.
Bei der Öffnung der Banken von 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MEZ) an wollen die Sicherheitskräfte Chaos und Kriminalität verhindern. Pro Person und Konto sollen die Zyprer maximal 300 Euro pro Tag abheben können. Daueraufträge für die Zahlung von Löhnen über das Online-Bankingsystem werden wieder erlaubt. Damit sollen alle Angestellten ihre Gehälter erhalten. Einschränkungen des Zahlungsverkehrs sollen den Abfluss von Kapital nach einer Öffnung der Banken verhindern.
Seit dem 16. März konnten sich die Menschen im griechischen Teil der Insel nur noch aus Geldautomaten mit Bargeld versorgen. Hintergrund war der Beschluss eines Rettungspakets, mit dem ein Zusammenbruch des Bankensystems und der Staatsfinanzen verhindert werden sollte.
dpa/cd - Bild: Lousia Gouliamaki (afp)