Die britischen Banken sind einer Untersuchung der Zentralbank zufolge um 25 Milliarden Pfund (29,5 Milliarden Euro) unterfinanziert. Die Lücke müsse bis Ende des Jahres gefüllt sein, gab die Bank of England am Mittwoch in London bekannt.
Den britischen Banken drohten in den nächsten drei Jahren wegen fauler Kredite, Schocks aus der Eurozone und wegen der Entschädigungskosten aus dem Skandal um Falschberatung von Kunden Ausfälle in Höhe von bis zu 50 Milliarden Pfund. Zu den Risiken trügen auch Anlagen in britischen Geschäftsimmobilien bei. Die Lücke betreffe nur einen Teil der Banken. Die einzelnen Institute wurden von der Bank of England aber nicht namentlich genannt.
Das finanzpolitische Komitee der Zentralbank, das künftig die britische Bankenaufsicht FSA ersetzen wird, geht von einer Quote von hartem Kernkapital von sieben Prozent aus, die für Ende 2013 in Übereinstimmung mit den Basel-III-Anforderungen notwendig ist. Die Zentralbank machte aber auch deutlich, dass später weitere Kapitalaufstockungen vonnöten sein könnten.
Positive Reaktion auf Ankündigung
Die Märkte reagierten am Mittwoch positiv auf die Ankündigung. Im Herbst war noch von einer Lücke in Höhe von 60 Milliarden Pfund ausgegangen worden. Vor allem die Aktien der beiden teilverstaatlichten Banken Lloyds und Royal Bank of Scotland profitierten.
Beide Institute hatten bereits durch Verkäufe von Unternehmensteilen und durch Verkleinerung der Investmentsparte versucht, ihre Eigenkapitaldecke zu stärken. Das Komitee machte darauf aufmerksam, dass die Stärkung des Eigenkapitals nicht auf Kosten der Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen gehen dürfe.
dpa/okr - Bild: Ben Stansall (afp)