Die US-Regierung hat Nordkorea angesichts seiner neuen Atomkriegsdrohungen vor einer weiteren internationalen Isolierung gewarnt. Die "kriegerische Rhetorik" aus Pjöngjang folge einem Muster und ziele darauf ab, Spannungen zu verschärfen und andere einzuschüchtern, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Dienstag. Nordkorea werde mit seinen Provokationen aber nichts anderes erreichen als eine weitere Isolation in der internationalen Staatengemeinschaft.
Carney rief die Führung in Pjöngjang auf, der Aufforderung von US-Präsident Barack Obama zu folgen und einen "Weg des Friedens" zu wählen. Nordkorea hatte zuvor mitgeteilt, das sämtliche Feldartillerieverbände - inklusive der strategischen Raketeneinheiten - ab sofort in Gefechtsbereitschaft der höchsten Stufe versetzt würden. Die Verbände seien dazu bestimmt, Militärschläge auf Truppenstützpunkte auf dem US-Festland, auf Hawaii, Guam und in anderen Gebieten im Pazifik sowie auf feindliche Ziele in Südkorea auszuführen.
Nordkorea kappt "militärische" Hotline zu Südkorea
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen weiterhin zu. Nach seinen Angriffsdrohungen in den vergangenen Wochen kappte Nordkorea am Mittwoch aus Protest gegen südkoreanisch-amerikanische Truppenmanöver eine wichtige militärische Telefonleitung nach Südkorea. Vor mehr als zwei Wochen hatte Nordkorea bereits eine Rot-Kreuz-Leitung gekappt.
Über die sogenannte militärische Leitung an der Westküste wurde bisher der Pendelverkehr für den gemeinsamen Industriekomplex in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong geregelt. Inwieweit die Leitungstrennung den Pendelverkehr treffe, müsse bis zum nächsten Morgen abgewartet werden, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.
Die Verbindungen zwischen den Streitkräften beider Länder würden getrennt und die Aktivitäten des Verbindungsbüros an der Westküste ab sofort eingestellt, hieß es laut den nordkoreanischen Staatsmedien in einer Mitteilung des Delegationsleiters für die Militärgespräche mit Südkorea. Den USA und Südkorea wurde erneut unterstellt, durch ihre Militärübungen einen Atomkrieg vorzubereiten. Seit dem nordkoreanischen Atomtest im Februar ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel äußerst angespannt.
dpa/cd - Bild: Brendan Smialowski (afp)