Vor allem die beiden größten Banken des Landes sollen neu strukturiert werden. Das zweitgrößte Finanzinstitut, die Laiki Bank, soll in ihrer heutigen Form aufgelöst werden.
Die größte Bank des Landes, die Bank of Cyprus, soll tiefgreifende Reformen über sich ergehen lassen. Bei dieser Bank, bei der viele reiche Russen ihr Geld lagern, könnten Zwangsabgaben von bis zu 40 Prozent die Sparer treffen, die ein Kapital von mehr als 100.000 Euro haben. Ob das reicht, um Zypern zunächst vor dem Bankrott zu retten, ist noch nicht klar.
Es war um halb drei am frühen Montagmorgen, als Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem die frohe Botschaft verkündete. Zypern ist also gerettet - wahrscheinlich. Denn wie vor gut einer Woche, als schon das erste Rettungspaket für den Inselstaat geschnürt worden war, müssen noch die Parlamente den Maßnahmen zustimmen. Vor allem aber das zypriotische Parlament. An ihm war das erste Rettungspaket gescheitert.
Doch der Volkszorn auf der Insel und damit auch der Druck auf die Politiker, die Brüsseler Beschlüsse , wird diesmal sicher gemäßigter ausfallen. Denn im zweiten Rettungspaket werden die kleinen Sparer geschont. Spareinlagen von unter 100.000 Euro werden grundsätzlich nicht angetastet.
Auch über die Einzelheiten der künftigen Sparpolitik auf Zypern ist bislang nur wenig bekannt. Vor allem soll das Staatsvermögen privatisiert werden, sollen die Unternehmenssteuern von 10 auf 12,5 Prozent steigen und der Kampf gegen die Geldwäsche verstärkt werden - alles Punkte, die bereits im ersten Rettungspaket drin standen.
Die internationalen Märkte reagierten positiv auf den Brüsseler Beschluss. Der Euro stieg über die Grenze von 1,30 Dollar. Die Einigung auf einen Rettungsplan für Zypern hat der Börse in Tokio am Montagmorgen Auftrieb verschafft.
Bild: John Thys (afp)