Nach dem Nahost-Besuch von US-Präsident Barack Obama bemüht sich sein Außenminister John Kerry um echte Fortschritte im Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern. Nach seiner Rückkehr aus Jordanien traf Kerry in der Nacht zum Sonntag den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Zuvor war der US-Außenminister in Amman mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammengekommen. Washingtons Chefdiplomat habe von beiden Seiten vertrauensbildende Maßnahmen gefordert, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Sonntag.
An Kerrys Gespräch mit Netanjahu war auch Justizministerin Zipi Livni beteiligt, die für künftige Friedensgespräche mit den Palästinensern zuständig ist. Kerry wolle binnen drei bis sechs Monaten den Weg für neue Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern bereiten, schrieb das Blatt. Er plane im April und Mai weitere Besuche in der Region. Bei neuen Verhandlungen solle es zunächst um den künftigen Grenzverlauf eines unabhängigen Palästinenserstaates sowie Sicherheitsregelungen für Israel gehen.
Kerry fordert den Berichten zufolge von Netanjahu unter anderem eine "stille Zügelung" der Siedlungsaktivitäten im Westjordanland. Abbas habe er dazu aufgerufen, einseitige Schritte bei den Vereinten Nationen zu unterlassen und mögliche Klagen gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu verhindern.
Am Sonntag traf Kerry zu einem überraschenden Besuch im Irak ein. Wie das irakische Staatsfernsehen berichtete, landete er wenige Tage nach dem zehnten Jahrestag der von den USA geführten Invasion in Bagdad. Der US-Außenminister wurde von Parlamentssprecher Osama al-Nujaifi empfangen.
dpa/rkr - Bild: Jason Reed (afp)