Papst Franziskus hat die Karwoche am Palmsonntag mit einer feierlichen Messe vor Zehntausenden Pilgern und Gläubigen auf dem Petersplatz eingeleitet. Das neue Oberhaupt der katholischen Weltkirche segnete Palm- und Olivenbaumzweige auf dem geschmückten Platz vor dem Petersdom.
In der Predigt zum Einzug Jesu in Jerusalem sagte Franziskus dann, die Christen sollten sich nie die Hoffnung rauben lassen, sich nie an das Böse gewöhnen und dem Materialismus abschwören. Es ist die erste Karwoche des argentinischen Papstes.
"Seid niemals traurige Menschen: ein Christ darf das niemals sein!", forderte der Papst dazu auf, sich von Mutlosigkeit nicht überwältigen zu lassen. Freude entstehe nicht durch viele materielle Dinge, "sondern daraus, einer Person begegnet zu sein: Jesus." Er sprach vom "sinnlosen Geldhunger des Menschen" und zitierte seine Großmutter dann mit den Worten, das Totenhemd habe keine Taschen.
Franziskus geißelte die vielen Wunden, die das Böse schlage: "Kriege, Gewalttaten, Wirtschaftskonflikte, die die Schwächeren treffen." Gewinnsucht, Machtstreben, Spaltungen sowie Verbrechen gegen das menschliche Leben und die Schöpfung gehörten dazu, sagte Franziskus. Man dürfe dem Bösen nicht glauben, der sage, man könne nichts gegen Gewalt, Korruption und Ungerechtigkeit tun: "Wir alle können das Böse überwinden, das in uns und in der Welt ist."
Der Papst wandte sich besonders an die jüngeren Träger des "Pilgerkreuzes" in der Welt. Er sehe dem Weltjugendtag im Juli in Rio de Janeiro mit Freude entgegen. "Ich verabrede mich mit Euch in dieser Großen Stadt Brasiliens", kündigte der Argentinier den vielen Jugendlichen sein Kommen an. Er forderte die Jugend der Welt auf, sich spirituell und mit dem Herzen auf das Treffen vorzubereiten.
Nach Schätzungen des Vatikans waren erneut etwa 250.000 Menschen auf den Beinen, um den Papst zu sehen. Sein offener Papst-Jeep war in die Palmsonntagsprozession vor der Messe auf dem Platz eingebunden.
dpa/est - Bild: Andreas Solaro (afp)