Die Verkürzung der maximalen Wartezeit von derzeit zwölf auf sechs Monate gehört zu einer Reihe neuer Regeln in der Asylpolitik, die Justizkommissar Jacques Barrot in Brüssel vorschlug. Das Paket soll die Lage der Flüchtlinge erleichtern. Schritte zur Angleichung der sehr unterschiedlichen Asylverfahren in den 27 EU-Staaten kündigte Barrot für 2009 an.
Flüchtlingsorganisationen reagierten grundsätzlich positiv auf die Vorschläge. Sie brächten Verbesserungen für bestimmte Gruppen wie Opfer von Folter und Vergewaltigung oder Ältere und Kinder, meinte der Europäische Rat für Flüchtlinge und Exilanten, ein Zusammenschluss von 68 einschlägig tätigen Organisationen. Ähnlich äußerte sich das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Dessen Brüsseler Sprecher Gilles Van Moortel sagte: «Wir hoffen, dass die Mitgliedstaaten den Vorschlägen zustimmen werden.» Das ist allerdings ungewiss.
dpa /pma