die geplante Zwangsabgabe.
In Zypern geht das Warten weiter. Bis zum Mittag war nicht klar, ob und wann das Parlament in Nikosia über die umstrittene Zwangsabgabe auf Spareinlagen zusammenkommen wird. Zunächst führte die Geldgeber-Troika - EU, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds - darüber Gespräche mit der Regierung, wie Regierungssprecher Christos Stylianides mitteilte.
Die Regierung schlägt vor, dass die Geldeinlagen über 100.000 Euro des größten zyprischen Geldinstituts Cyprus Bank mit 22 bis 25 Prozent belastet werden. Dort sollen die meisten Oligarchen ihr Geld geparkt haben.
Es gibt aber auch Überlegungen, alle Bankeinlagen ab einer bestimmten - bislang nicht genannten Höhe - mit zehn Prozent zu belasten. Die Regierung wollte die Presse informieren, sobald Klarheit herrscht, hieß es im zyprischen Fernsehen.
Taschendiebe unterwegs
Die Finanzkrise auf Zypern ruft mittlerweile auch kriminelle Elemente auf den Plan. Da sich viele Geschäfte und auch Tankstellen weigern, Kreditkarten zu akzeptieren, müssen die Bewohner der Insel mehr Bargeld als sonst bei sich führen - für Taschendiebe bedeutet dies Hochkonjunktur. Die zyprische Polizei mahnte deswegen zu Achtsamkeit. "Wir haben zwar nicht von Raubüberfällen gehört, es sollte aber so bleiben", hieß es.
Beratungen am Sonntag
Die Finanzminister der Euro-Gruppe wollen möglicherweise an diesem Sonntag erneut über die Lage in Zypern beraten. Das verlautete inoffiziell in Brüssel. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Am Samstagnachmittag wird der zyprische Präsident Anastasiades in Brüssel erwartet, um den Alternativplan vorzustellen, mit dem Zypern seinen Anteil zum Zypern-Rettungsplan von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds aufbringen will.
dpa/est - Bild: Hasan Mroue (afp)