Nach einem Selbstmordattentat in einer Moschee in Damaskus hat der syrische Präsident Baschar al-Assad Rache geschworen. Unterdessen stieg die Zahl der Menschen, die in der Imam-Moschee zusammen mit dem Attentäter starben, auf 49. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Freitag.
Unter den Toten war der regimetreue sunnitische Kleriker Scheich Mohammed al-Buti, der zum Zeitpunkt des Anschlags dort eine Lesung abgehalten hatte. Al-Buti hatte einige Tage zuvor erklärt, die Unterstützung der Armee sei eine religiöse Pflicht für Muslime in Syrien.
Assad erklärte in einem Beileidsschreiben an die Familie des Scheichs: "Wir werden deine Ideen weiter verfolgen und wir werden uns gegen die Ungerechten wehren, die andere zu Ungläubigen erklären, so lange, bis wir das Land von ihnen gesäubert haben."
Zu dem Anschlag, der auch bei vielen syrischen Oppositionellen Empörung auslöste, bekannte sich zunächst niemand. Das Nationale Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel sprach von einem "verabscheuungswürdigen Terrorakt, der durch nichts zu rechtfertigen sei". Eine Moschee solle ein Ort des Friedens sein, wo nicht das Blut unschuldiger Zivilisten vergossen wird, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der als gemäßigt geltenden Oppositionsgruppe.
Der Selbstmordattentäter hatte am Donnerstag in dem Gotteshaus im Stadtteil Al-Masra seinen Sprengstoffgürtel gezündet. Zunächst starben 42 Menschen. Sieben weitere Menschen erlagen in der Nacht ihren schweren Verletzungen. Etwa 80 Menschen wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht.
Auch ein Sprecher der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA) verurteilte den Anschlag, der "nichts mit den Zielen der Revolution zu tun" habe. Islamistische Brigaden, allen voran die Al-Nusra Front, hatten in der Vergangenheit mehrere Selbstmordanschläge auf Armee-Stützpunkte verübt. Die FSA vermutet jedoch, dass hinter dem Anschlag der mit Assad verbündete Iran steckt.
Die Revolutionäre hatten für Freitag zu landesweiten Protesten unter dem Motto "Eure chemischen Waffen werden die Freiheit nicht verhindern können" aufgerufen.
dpa/br/mh