Bodenabfertigungsdienste müssen sich auf mehr Konkurrenz an Flughäfen einstellen. Der Verkehrsausschuss im Europaparlament stimmte am Dienstag in Brüssel für die Vorschläge der EU-Kommission - allerdings nur mit sehr knapper Mehrheit. Im April soll das Plenum abstimmen.
Flughäfen mit mindestens 15 Millionen Passagieren pro Jahr müssten demnach mindestens drei Anbieter bei den Bodenabfertigungsdiensten zulassen - dabei geht es um Dienste wie Reinigung, Gepäcktransport oder Auftanken. Die EU-Kommission hatte diese Schwelle schon bei 5 Millionen Passagieren ziehen wollen. Derzeit können die EU-Staaten die Zahl der Anbieter auf zwei beschränken.
Der Ausschuss stimmte zudem für eine verzögerte Einführung und höhere Sozialstandards für Beschäftigte. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas wollte mit seinen Vorschlägen mehr Effizienz an Flughäfen durchsetzen. Nach seinen Angaben gehen siebzig Prozent der Flugverspätungen auf Verzögerungen am Boden zurück.
Die Pläne sind umstritten. Gewerkschafter und Flughafenbetreiber fürchten schlechtere Arbeitsbedingungen und sinkende Sicherheit. Noch im November votierte der Verkehrsausschuss im Europaparlament dagegen. Im Dezember verzichtete das Plenum auf eine Abstimmung und verwies das Thema zu weiteren Beratungen zurück an die Ausschüsse.
dpa - Archivbild: Olivier Hoslet (epa)