In Italien können nach der Wahl der Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern die Verhandlungen zur Regierungsbildung beginnen. Beobachter erwarten jedoch einen schwierigen Verlauf. Für die Wahl der Parlamentspräsidenten hatte das Mitte-Links-Bündnis des Politikers Bersani um Stimmen der Protestbewegung "Fünf Sterne" des Komikers Beppe Grillo geworben und erhalten.
Dabei hatte der Parteichef zuvor die Losung herausgegeben, die Wahl der Vorsitzenden zu boykottieren. Nun drohe der Protestbewegung die Spaltung, heißt es auch Expertenkreisen. Bersanis Bündnis stellt nun die Präsidenten in beiden Parlamentskammern. Bersani bekräftigte seine Entschlossenheit, die neue Regierung führen zu wollen. Bis eine neue Regierung steht, soll der abgewählte Ministerpräsident Monti auf Geheiß von Staatspräsident Napolitano die Amtsgeschäfte weiterführen.
dpa/dradio/okr - Andreas Solaro (afp)