Die schwache Konjunktur in vielen Staaten der Eurozone mildert weiter die Preisentwicklung im Währungsraum. Im Februar fiel die Inflation erstmals seit November 2010 unter die von der Europäischen Zentralbank anvisierte Zielmarke von knapp zwei Prozent. Nach einer jährlichen Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Januar sei die Inflation auf 1,8 Prozent zurückgefallen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung vom 1. März.
Die niedrigsten Inflationsraten des Euroraums stellten die Statistiker in den Euro-Krisenstaaten Griechenland (0,1 Prozent) und Portugal (0,2 Prozent) fest. Die höchste Teuerung wurde in den Niederlanden mit einer Rate von 3,2 Prozent gemessen.
Die EZB sieht Preisstabilität in der Eurozone bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an. Wegen der schwachen Wirtschaftsentwicklung rechnet die Notenbank damit, dass die Inflation auch weiterhin unter dem Zielwert liegen wird. Laut der jüngsten Prognose der Notenbank dürften die Verbraucherpreise im laufenden Jahr um durchschnittlich 1,6 Prozent steigen. Für das kommende Jahr geht die EZB sogar von lediglich 1,3 Prozent aus.
Experten sehen in der vergleichsweise niedrigen Inflationsrate Spielraum für eine weitere Zinssenkung. Derzeit liegt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent.
dpa/est