Erneut liegt ein US-Kreuzfahrtschiff mit technischen Problemen in der Karibik fest. Die Passagiere der "Carnival Dream" würden nach einem Generator-Fehler vom niederländischen Teil der Karibikinsel St. Martin aus zurück in die USA geflogen, teilte die Reederei Carnival Cruise Lines am Donnerstag (Ortszeit) mit. Die nächste Reise des gut 300 Meter langen Schiffes, das bis zu 3646 Passagiere und mehr als 1300 Crewmitglieder aufnehmen kann, wurde abgesagt.
Passagiere der "Carnival Dream" berichteten in US-Medien, dass die Toiletten und Aufzüge an Bord des Schiffes nach einem Stromausfall am Mittwoch zeitweise nicht funktioniert hätten. "Uns ist es nicht erlaubt, das Schiff zu verlassen, ungeachtet der Tatsache, dass wir keine Chance haben, die Toiletten an Bord zu benutzen", schrieb Jonathan Evans aus North Carolina dem US-Sender CNN per E-Mail. Man erhalte nur sehr wenig Informationen und "tonnenweise leere Versprechungen", beklagte er sich.
Die Reederei bestätigte, dass es nach einem Problem während einer Generatorprobe im Hafen von Philipsburg zeitweise Ausfälle im Toilettensystem des Schiffes gegeben habe. Diese seien bis zum frühen Donnerstagmorgen aber behoben worden. Man habe lediglich eine öffentliche Toilette wegen Verstopfung schließen und reinigen müssen. Auch habe es nur eine entsprechende Anfrage aus einer der Kabinen gegeben. Alle Einrichtungen und Angebote des Schiffes seien am Donnerstag wieder voll nutzbar gewesen. Auch habe es keinen Stromausfall gegeben.
Letzte Etappe einer siebentägigen Kreuzfahrt
Die "Carnival Dream" befand sich auf der letzten Etappe einer siebentägigen Kreuzfahrt durch die Karibik. Sie hätte den Hafen von Philipsburg planmäßig bereits am Mittwoch wieder verlassen sollen. Den Passagieren, die mit Charter- und Linienflügen in die USA zurückgebracht werden sollten, würde der drei Tagen entsprechende Anteil der Reisekosten erstattet. Außerdem würden sie einen Rabatt von 50 Prozent auf eine künftige Kreuzfahrt erhalten, teilte Carnival Cruise Lines weiter mit.
Erst im Februar hatte ein Schiff der Kreuzfahrtgesellschaft für Schlagzeilen gesorgt. Nach einem Brand im Maschinenraum trieb die "Carnival Triumph" mit rund 4200 Passagieren und Besatzungsmitgliedern manövrierunfähig im Golf von Mexiko und musste fünf Tage lang von der US-Küstenwache in den Hafen von Mobile (Alabama) geschleppt werden. Auch damals waren Stromversorgung, Klimaanlage und Abwassersystem zeitweise ausgefallen. An Bord herrschten nach Angaben von Passagieren unhaltbare hygienische Zustände.
dpa/est