Schwer bewaffnete Extremisten haben das Regierungsviertel in Bagdad angegriffen. Insgesamt starben bei der Attacke auf das Justizministerium und umliegende Straßensperren am Donnerstag 23 Menschen.
Nach Informationen der irakischen Nachrichtenagentur Sumeria News sind unter den Toten drei Selbstmordattentäter. Die Sicherheitskräfte zählten 51 Verletzte, davon 17 Polizisten. Drei der Angreifer wurden festgenommen.
Anwohner in der Innenstadt von Bagdad hörten vier Explosionen und sahen große Rauchsäulen über dem Stadtteil Alwija aufsteigen. Eine Bombe ging vor dem Außenministerium hoch, eine weitere vor dem Justizministerium. Die zwei restlichen Sprengsätze detonierten in der Nähe der Busstation Alwija.
Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten die Uniform der Polizeitruppe getragen, die für die Bewachung von Ministerien und anderen staatlichen Einrichtungen zuständig ist. Zwei von ihnen hätten sich in verschiedenen Etagen des Justizministeriums in die Luft gesprengt. Unter den Toten seien vier Beamte des Ministeriums.
In der 125 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Samarra zündeten Unbekannte einen Sprengsatz neben dem Auto des früheren Gouverneurs Chalid Hussein. Nach Informationen lokaler Medien starb sein Fahrer. Hussein, der für die Liste Al-Irakija bei der Provinzratswahl im April kandidiert, überlebte schwer verletzt. Auch fünf Passanten erlitten Verletzungen.
Fünf Wochen vor der Wahl ist der Irak tief gespalten. In den sunnitischen Städten finden jede Woche Protestkundgebung gegen die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki statt. Die Menschen in den kurdischen Autonomieprovinzen und in der von ethnischen Konflikten belasteten Öl-Stadt Kirkuk nehmen nicht an dem Urnengang teil.
dpa/okr - Bild: Ahmad Al-Rubaye (afp)