Bei der Parlamentswahl in Grönland ist die sozialdemokratische Spitzenkandidatin Aleqa Hammond auf knapp 43 Prozent der Stimmen gekommen. Aleqa Hammond könnte erste Regierungschefin werden. Auf den linkssozialistischen Amtsinhaber Kleist entfielen knapp 30 Prozent.
Im Wahlkampf trat Hammond dafür ein, ausländische Investoren für die Förderung der Bodenschätze stärker als bisher zur Kasse zu bitten.
Noch nie sei unter den knapp 57.000 Bürgern das Interesse an einer Parlamentswahl so groß gewesen, berichtet die grönländische TV-Journalistin Elna Egede in der Kopenhagener Zeitung «Politiken». «Bei der letzten Wahl konnten wir keine Schulaula füllen», sagt sie über den Wahlkampf auf der Rieseninsel unterhalb des Nordpols. «Jetzt kommen zehnmal so viele Leute.»
Als wichtigster Grund gilt in der Hauptstadt Nuuk der Klimawandel. Was anderswo auf dem Globus als Bedrohung gesehen wird, weckt im teilautonom zu Dänemark gehörenden Grönland Hoffnungen auf Wohlstand und staatliche Unabhängigkeit. Denn das Abschmelzen des Polareises könnte gigantische Bodenschätze freilegen - und Investitionen in Milliardenhöhe ins Land holen.
dpa/jp - Bild: Ulrik Bang (afp)