Kurz vor dem zweiten Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Fukushima haben am Samstag tausende Menschen in den Straßen von Tokio gegen die Atomkraft protestiert.
Scharfe Kritik äußerten die Aktivisten am konservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der viele der noch vorsorglich stillgelegten Meiler wieder hochfahren und sogar neue bauen will. Zurzeit sind nur zwei der 50 Atomkraftwerke in Betrieb.
Noch immer sind rund 160.000 Menschen nicht in ihre Häuser in der Katastrophenregion im Nordosten des Landes zurückgekehrt - aus Angst vor Krebs und anderen Spätfolgen der radioaktiven Strahlung. Auslöser des Atomunfalls waren ein Erdbeben und ein Tsunami, dabei starben am 11. März vor zwei Jahren rund 19.000 Menschen.
Für die kommenden Tage sind weitere Demonstrationen geplant.
rtbf/apd/sd - Bild: Yoshikazu Tsuno (afp)
Laut Weltgesundheitsorganisation sind sich die Experten einig: Gesundheitlichen Schäden durch die Strahlung aus den havarierten AKWs werden kaum erkennbar sein. Fraglich ist, ob die Statistiken künftig überhaupt zusätzliche Krebsfälle ausweisen werden. Die Strahlendosen für den Großteil der Gesamtbevölkerung seien dafür zu gering.
Zusatz: die 19.000 Menschen starben ausschließlich dur den Tsunami.